Mittwoch, 11.12.2019 18:30 Uhr (n277tbzkw)
Beschluss im HFA: 50.000 Euro werden nicht eingestellt. Fachlicher Rat zum Thema Machbarkeitsstudie soll eingeholt werden um sich zeitnah im Haupt- und Finanzausschuss weiter mit dem Thema zu beschäftigen.
Die Ratssitzung, in der über unsere Einwendung endgültig entschieden wird, findet am Mittwoch, 18.12.2019 ab 17:30 Uhr in der Mensa des Schulzentrums Masch statt.
Nachlese:
Nach Aufruf des TOP 3 Abschnitt 2f) und Öffnung der Sitzung hatte ich mich zu einer nur kurzen Anmoderation entschieden. Die Bürgermeisterin hatte zu Beginn der Sitzung ob der großen Anzahl an abzuarbeitenden Einwendungen eine Redezeitbegrenzung von 2 Minuten eingefordert. Meine Intention: Davon ausgehend, dass unser Antragstext den Ausschussmitgliedern bekannt war, wollte ich ihnen möglichst viel Zeit geben um ein breites Meinungsbild zu bekommen. Zu schnell sollte ich an der Richtigkeit meiner Entscheidung zweifeln. Mindestens 60% der Wortbeiträge verfehlten schlichtweg das Thema des Antrags. Wollte man mir ernsthaft glauben machen, nicht einmal den Text unserer Einwendung gelesen zu haben?
Einige Sprachfetzen, welche ich während der Aussprache über unseren Antrag zur Bereitstellung von Mitteln für eine Machbarkeitsstudie zur Durchführung einer Landesgartenschau in Halle im Jahr 2026 notiert habe, halte ich für’s Protokoll fest (hier nur die negativen – die positiven sind bekannt – auf Nennung von Namen und/oder Parteien wird verzichtet – ordnet selbst zu!):
…dadurch wird Verkehr reingeholt… wollen keine weiteren Mobilitätsprobleme… kriegen wir gerade in den Griff… Sinnhaftigkeit?… unseren Teutoburger Wald nicht durch Landesgartenschau touristisch erschließen… Problem: auf die gastronomische Entwicklung haben wir keinen Einfluss… ökologisch nicht sinnig… Parkplätze bauen… Autoverkehr… CO2-Problem… in Künsebeck (ehemalige Mülldeponie, Anm.d.R.)) haben wir es schon mal versucht… hat viel Kraft gekostet… das Projekt ist uns um die Ohren geflogen… ich habe noch nie Landesgartenschauen besucht… und möchte hier auch keine haben… wo sollen die parken… Parkplatzproblem… wie soll das gehen… Verl bewirbt sich für 2029… geballte Bewerbungen aus OWL … geht nicht…
Nachspiel:
Spät am Abend, zum Ende des öffentlichen Teils der Sitzung entwickelte sich noch ein Gedankenaustausch zur Vorlage des TOPs 7 „Liquiditätsplanung und Zuführung zu Kapitalanlagen“. Es wurde angeregt, doch mehr als in der Vorlage nachzulesen, öffentlich zu besprechen. Das Dilemma: Die Stadt Halle hat zum Ende 2019 einen Gesamtgirobestand auf ihren Konten, für den eine Privatperson mindestens Strafzinsen in Höhe von € 70.000 p.a. zahlen müsste.
Learn to stay calm. Not everything deserves a reaction.

nach Dornröschen fragt, heute:
Dornröschen sagt
In unregelmäßigen Abständen veröffentlicht der Autor Zwiegespräche mit seinem Alter Ego. Über den Menüpunkt „Dornröschen“ gelangen Sie zu weiteren Texten innerhalb der Blogbeiträge.
Auszüge aus einem Gespräch zwischen Dornröschen (D:) und T. Dreier (T:)
Dornröschen hat noch mehr schöne Erinnerungen…
T: Wie großartig, dass Du dich noch an diese ganzen Details erinnerst.
D: Bestellst Du uns noch 2 Latte Macchiato, ich erzähl Dir gerne noch mehr!
T: Die Zeit nehme ich mir.
D: Erinnerst Du dich noch an die viele Kanutouren auf der Weser, Else und Ems?
T: Auf jeden Fall! Im Sommer sind wir doch fast jede 2te Woche auf dem Wasser gewesen. Irgendwie war früher die Zukunft auch besser.
D: Hey, bestimmt anders – aber nicht besser!
T: Die 2-Tagestour auf der Ems war echt die Beste, denkst Du nicht auch?
D: Stimmt, an die habe ich auch die besten Erinnerungen; aber bei dem Stichwort „Ems“ werden noch ganz andere schöne Erinnerungen wach. Denk doch mal an das Jahr 2008.
T: 2008? Hilf mir.
D: Komm schon: „Ortskern mit ungewöhnlich gut erhaltenem Fachwerkensemble.“ Hast Du’s?
T: Entschuldige, das ich nicht sofort darauf gekommen bin. Du bist auf der Landesgartenschau in Rietberg, stimmt’s?
D: Was sonst, wir sind doch drei- oder viermal dort gewesen, immer wieder was Neues entdeckt – es war einfach klasse.
T: Richtig – damals gab es sogar Überlegungen in Halle, ob wir so etwas nicht auch auf die Beine gestellt bekommen – ist aber irgendwie schnell verpufft… wegen fehlender erforderlicher Flächen!?…
D: Fehlende Flächen? Denk doch bitte mal an unsere Ballonfahrt ab Steinhagen über der Teuto. Was heißt hier fehlende Flächen – wollen wir mal hochrechnen, auf wieviel ha wir kommen, wenn wir die Fläche des Ravenna-Par… (da habe ich immer ein Problem: Ravenna ist eine wunderschöne Stadt: alte Häuser mit Flair, Parks, überall Plätze zum Verweilen und über die Mosaikkunst, welche einem unentwegt begegnet wollen wir hier jetzt gar nicht reden) …ks, Storck-Firmenerweiterung und Autobahn addieren?
T: Du hast so recht. Trotz Allem noch von Grün umgeben, schließlich leben wir dort, wo andere Urlaub machen. Immer noch. Es ist schon so viel vorhanden, man muss es nur sehen.
D: Genau, es hat keine Qualität mal eben den Kopf aus dem Rathausfenster zu stecken, um gleich darauf festzustellen, dass irgendwie keine Flächen vorhanden sind. Groß denken, Visionen haben, das sollte die Maxime sein! Zwischen der Kernstadt und den Ortsteilen ist das Stadtgebiet wesentlich geprägt von landwirtschaftlichen Nutzflächen. Halle hat 40 ha Stadtwald. Lass Dir also so etwas nicht erzählen!
T: Die Rietberger haben es mit vielen gemeinsamen Einsätzen auch geschafft: Dort arbeiteten mehr als 2000 Einwohner und Freunde der Landesgartenschau als freiwillige Helfer. Die Gastfreundschaft der Rietberger und die Freude an „ihrer“ Landesgartenschau prägten die Eindrücke der Besucher von Stadt und Gartenschau. Mit den Bereichen „Kultur trifft Natur“ und „Lebendige Kulturgeschichte“ entstand die lange gewünschte Verbindung zwischen dem Ortszentrum und dem Stadtteil Neuenkirchen. Wie in vielen alten Ortskernen fehlten hier Verbindungen zu den neueren Bereichen der Stadt. Darüber hinaus wollte die Stadt das Radwegenetz erweitern um für die Zukunft die touristischen Aktivitäten weiter zu fördern.
D: So ist es. Die Profis der Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege, die seit 30 Jahren die Machbarkeitsanalysen begleiten, werden Euch schon erzählen, was geht. So weit ich weiß, hat noch jede LGS in NRW über die Laufzeit einen Gewinn erzielt. Mit circa 6 Mio. Euro allein vom Umweltministerium kann die ausrichtende Kommune rechnen. Zusätzlich wird sie auch bei anderen Fördertöpfen bevorzugt behandelt. Vielleicht wird ja auch eine interkommunale Zusammenarbeit entwickelt. Eine dezentrale LGS ist eine andere Variante. Aber so weit sind wir noch nicht. Kümmere Du dich erst einmal darum, dass der Souverän in Halle das Geld für die Machbarkeitsstudie einplant. Diese kann dann im Laufe des nächsten Jahres erstellt werden um die Abgabefrist der Bewerbung am Jahresende einzuhalten. Setzt Euch zu einem Initiativkreis zusammen, begeistert weitere Bürger, und weißt die Ratsmitglieder darauf hin, dass diese Entscheidung eine persönliche Gewissensentscheidung für jedes einzelne Mitglied sein sollte und Parteizugehörigkeit hier keine Rolle spielen darf.
T: Dornröschen, Du bist ein phantastischer Inspirator. Die Fachleute der LAGL titelten übrigens über die Gartenschau Rietberg 2008: Dornröschen in Ostwestfalen erwacht.