Eine Aufnahme geheimer Entwicklungen aus der Denkfabrik um die gebürtige Französin Aurelie Notre Père ist kurz vor Weihnachten geleakt worden. Die sympathische Endzwanzigerin trat bisher öffentlich selten in Erscheinung, in den letzten Wochen sind jedoch Details aus ihrem Umfeld bekannt geworden. Als sie vor 4 Monaten mit einem Vertrauten das ehemalige Wohnhaus des Haller Willem genannten Wilhelm Stukemeier erwarb, ahnte noch niemand in Halle, was sich binnen kurzer Zeit aus dem gegründeten Coworking Space, im zum Abbruch vorgesehenen Objekt, entwickeln sollte. Notre Père dazu: „Ich musste einfach raus aus Le Havre. Ich konnte kein Wasser mehr sehen und wollte mein Ding machen und etwas Neues und Nachhaltiges schaffen. Dieses Selbstvertrauen und die Fähigkeit des unabhängigen Denkens, haben wir Kinder von unseren Eltern in die Wiege gelegt bekommen. Unser Vater war schon Brexit-Beauftragter als ich noch zur Schule ging, unsere Mutter war in den Nuller Jahren zusammen mit ihrer Schulfreundin aus Kindertagen Catherine La Gare immer wieder auf Welttournee. Die beiden waren einfach die besten Background Vocals, die Katiie Maelüa bei ihren Liveauftritten des Songs „9.1 Million Bicycles“ aufbieten konnte.“
Auf die Frage, wie sie ausgerechnet auf Halle gekommen sei, antwortet Notre Père: „Es war ganz banal, ich habe den Globus auf meinem Nachttisch rotieren lassen und nach einigen Umdrehungen mit dem Zeigefinger gestoppt. Nachdem ich Erkundigungen über meinen zukünftigen Wohnort eingeholt hatte, war ich irritiert. Städtische Grundstücke in Halle werden seit April 2019 nur noch an Einheimische vergeben. Sie möchten nicht hören, was unseren Eltern am Abendbrottisch zu diesem Konzept einfiel. Nichtsdestotrotz suchte ich nach einer Möglichkeit in Halle sesshaft zu werden und etwas Eigenes aufzubauen. Da kam das Angebot der Verwaltung gerade recht, dieses traditionsbehaftete Haus zu erwerben, zumal es, westlich der Rosenstraße, auf der französischen Seite (Zwinkern) steht.“
Sie überraschen uns, der Zufallstreffer auf Ihrem Nachttisch-Globus war doch nicht der einzige Grund nach Halle zu kommen!? Notre Père: „Nicht der einzige, das ist richtig. Nachdem ich mich intensiver mit diesem Kleinod in Ostwestfalen beschäftigt hatte, war ich mir jedoch sicher, dass der morgendliche Dreh zur Sommersonnenwende genau das Ergebnis geliefert hatte, welches ich mir wünschte, noch bevor ich Halle kannte. Ein wenig spirituell bin ich schon unterwegs und seien wir ehrlich: Stellen wir nicht alle immer wieder fest, dass Alles mit Allem zusammenhängt. Ich sagte schon, dass ich nicht mehr am Meer leben wollte; und dass Sie hier vor größerer Unbill wie Orkanen und Erdbeben bisher verschont blieben, gefiel mir ebenfalls. Halle hat schon einiges zu bieten: eine interessante Geschichte mit vielen kleinen Geschichten, tollen Menschen die hier leben und so viel Potential. Hier wollte ich gerne meine Zelte aufschlagen; dort leben, wo andere Urlaub machen.“
Sie stecken voller Elan. Kann Halle Ihr Tempo gehen? Notre Père: „Wissen Sie – Dinge dauern – Zeit ist relativ. Mein Bruder arbeitet seit einem halben Jahr an einem revolutionären Schnipsel-Scanner. Er hat sich dieser Entwicklung verschrieben, da die Rekonstruktion der Stasi-Unterlagen über die Jahre nicht so richtig vorangekommen ist. Von dem Inhalt der 16.000 Säcke mit von Hand zerrissenem Material sind bis heute ca. 520 bearbeitet. Er ist der Meinung, dass diese Aufarbeitung keine 1.000 Jahre mehr dauern sollte. Im Gegensatz dazu wirken doch die 6 Jahre, in denen Halle keinen Stadtpark am Berufskolleg hinbekommen hat, wie ein Wimpernschlag, oder?“
Lassen Sie uns über das geleakte Foto sprechen.
Notre Père: „Danke, dass ich hier die Möglichkeit habe, die vorweihnachtliche Veröffentlichung des einen Schnappschusses aufzuklären. Zunächst einmal ist nichts geleakt worden. Bei der Aufnahme handelt es sich um ein Einzelfoto aus einer kurzen Filmsequenz, die ich selbst mit dem Prototyp unserer Kamerabrille aufgenommen hatte. Ungeschickt von mir war, dass ich am Vorabend die Kamerasoftware mit meinem persönlichen Instagram-Account so verknüpft hatte, sodass einzelne Aufnahmen automatisch und ohne weitere Freigabe hochgeladen werden konnten. Es gibt keinen konspirativen Hintergrund, es war schlicht mein Fehler.“
Können Sie uns an dieser Stelle schon mehr über dieses verrückte Projekt sagen?
Notre Père: „Gern können Sie den Schnappschuss veröffentlichen. Es handelt sich hierbei nur um einen, wenn auch essenziellen, Aspekt unserer Planung Halle 2030. Vielleicht steigern wir so sogar die Vorfreude auf die Präsentation dieses Monats.
Fortsetzung folgt